Generation Wende
1987 beginnt das Zentralinstitut für Jugendforschung der DDR, damals 14-jährige SchülerInnen sehr detailliert über ihre Lebenssituation und ihre politischen Einstellungen zu befragen. Zwei Jahre später ändert sich alles. Das Land verschwindet und die Jugendlichen werden in einem neuen Staat erwachsen. Dem einstigen Studienleiter Prof. Peter Förster gelingt es, die Studie auch nach dem politischen Umbruch weiterzuführen, bis heute. So ist eine bemerkenswerte Materialsammlung entstanden, über den letzten Jahrgang, der Kindheit und Jugend noch vollständig in der DDR verbrachte. Es sind die persönlichen Biographien der StudienteilnehmerInnen, die Zeugnis über den Transformationsprozess vom sozialistischen System der DDR ins kapitalistische System der Bundesrepublik ablegen.
1. Teil: “Plötzlich waren wir Bundesbürger”
Der erste Teil des Films zeigt, wie die jungen Leute mit der unbekannten existenziellen Unsicherheit umgehen, wie sie der neuen Welt begegnen, ihr Leben in die eigenen Hände nehmen und mit Mut und Einfallsreichtum versuchen ihren Weg zu gehen. Geben 1990 noch fast die Hälfte der Teilnehmerinnen an, dass sie Angst vor der Zukunft haben, sind es im Jahr 2000 nur noch 21 Prozent.
2. Teil: “Ein halbes Leben DDR”
Für einen Großteil der StudienteilnehmerInnen steht in den 90er Jahren die berufliche Entwicklung klar im Vordergrund. Mit Anfang 20 heiraten und Kinder bekommen, so wie es bis 1989 in der DDR üblich war, kommt für sie nicht in Frage. Zu groß sind die Verlockungen – und die Unsicherheiten. Monty Cachej will auf jeden Fall im Ausland arbeiten, Simone Groß schiebt 20-Stunden-Bereitschaftsschichten – Platz für eine Familie bleibt da nicht. Und doch haben fast alle StudienteilnehmerInnen eine Familie gegründet und Kinder bekommen – nur etwas später.