Das Geheimnis der Affen
Der Film „Das Geheimnis der Affen – Kulturforschung bei Schimpansen“ begibt sich auf die Spur einer Provokation. Denn die Erkenntnisse und Thesen des international renommierten Primatologen Christophe Boesch gefallen nicht jedem. Wenn Schimpansen wirklich ihr Wissen und ihre Fähigkeiten an Gruppenmitglieder und Nachkommen weitergeben, so bedeutet das: Mensch und Affe sind sich erheblich näher, als bisher angenommen.
Klaus Zuberbühler und Thibaud Gruber, Primatologen der Schweizer Universität Neuchâtel, stützen mit ihren jüngsten Forschungsergebnissen Boeschs Beobachtungen. In den Wäldern Ugandas untersuchen sie, wie nah sich Schimpanse und Mensch in Kulturfragen sind. Dabei beobachten sie benachbarte Schimpansenpopulationen, die beim Werkzeuggebrauch völlig unterschiedliche Wege gehen – obwohl sie exakt der gleichen Art angehören. Darüber hinaus untersuchen die Forscher das Sprachverständnis und die Kommunikationsfähigkeiten der Affen bei der Futtersuche und Jagd. Und: Mit einem spektakulären Feldexperiment wollen Gruber und Zuberbühler sogar herausfinden: Lässt sich ein bisher fremdes Kulturmerkmal in eine Schimpansengruppe implantieren?
Es gibt auch Kritiker wie den angesehen Psychologen Michael Tomasello, die den Affen eine menschenähnliche Kultur absprechen. Wie nah sind wir uns denn nun wirklich? Jane Goodall, die mit ihren Beobachtungen zum Werkzeuggebrauch in den 1960er Jahren ein wissenschaftliches Erdbeben auslöste, ordnet die aktuellen Erkenntnisse ein.
Mit fesselnden Bildern frei lebender Schimpansen, den Forschern dabei immer dicht auf den Fersen dokumentiert dieser Film Verhaltensweisen, die selbst die Wissenschaftler bis jetzt noch nie beobachten konnten.
Festivals: AFO Olomouc 2014; Greenscreen Eckernförde 2014; Wildlife Vaasa International Nature Film Festival 2014 (Preis: Bester Wissenschaftsfilm); Athens International Digital Film Festival 2014; Animal Behaviour Film Festival 2015 (Preis: 2nd placd in the commercial film category); European Science Film Festival (2015)