Gewitterforschung – Wie Meteorologen das Fliegen sicherer machen
Über 100 Jahre Luftfahrt – und doch zählen Gewitter bis heute zu den komplexesten Gefahrenquellen für Flugzeuge. Der Flugverkehr wächst ständig, aber auch die Häufigkeit schwerer Flugunfälle aufgrund extremer Wetterbedingungen nimmt zu. Jährlich müssen tausende Flüge gestrichen oder umgeleitet werden – ein unabdingbares, aber kostspieliges Unterfangen. Weltweit arbeiten Wissenschaftler mit Hochdruck an Methoden, um Gewitter künftig noch besser vorherzusagen und das Fliegen damit sicherer zu machen. Denn bedrohlich für das Leben von Piloten und Passagieren sind nicht nur Blitze, sondern andere Gewitter-Begleiterscheinungen wie Turbulenzen, Vereisung und Hagel. Doch wie kann man diese extrem dynamischen Prozesse in Zukunft präziser und kurzfristiger berechnen? Und werden Gewitter noch häufiger auftreten und damit ihr Einfluss auf Klima und Flugverkehr wachsen?
Unfallermittler der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung stellen immer wieder unzureichende Daten über Wetterlage und Wetterentwicklung als wichtige Ursache für schwere Flugzeugunglücke fest. Deshalb dienen Wettermessstationen wie „KITcube“ und Software wie „Wetter-Fusion“ zur Kurzfristvorhersage in Echtzeit vor allem einem Zweck, der aber Leben retten kann: Gewitter besser verstehen, Gefahren intelligenter vermeiden.