Umwelt in Ostdeutschland
Multimediaprojekt aus 5-teiliger Doku-Reihe, Scroll-Story und Social-Clips
Mit Filmen von Marcus Fitsch, Tom Fröhlich, Lutz Hofmann

Tagebau, Chemiedreieck, Waldsterben: Schweres Erbe für die grüne Wende. Doch es gibt Menschen, die die Zukunft ihrer Heimat tatkräftig mitgestalten.
Jahrzehntelang brachte die katastrophale DDR-Planwirtschaft Mensch und Natur an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Die Region um Bitterfeld etwa wurde intern als unbewohnbar für Kinder eingestuft, ohne die Eltern zu informieren. Bitterfeld selbst galt im Volksmund als schmutzigste Stadt Europas, Mölbis bei Leipzig als das dreckigste Dorf.
Es war vor allem hochgiftiges Schwefeldioxid aus Braunkohlekraftwerken, Industrieabgasen und privaten Kohleöfen, das die Luft belastete. Zum Vergleich: Beim berüchtigten London-Smog 1952 mit mehreren Todesopfern zeigten die Messstationen 3.580 μg/m³ an. Der Smog vom Januar 1985 erreichte in Leipzig Werte bis zu 4.999 μg/m³ – mehr konnten die Messgeräte nicht anzeigen.
Die 5-teilige Doku-Reihe (5×30 Minuten)
Das Erbe der Kohle
Strom und Wärme für Millionen – die DDR stand auf einem Fundament aus Braunkohle. Heute wird die Sanierung der letzten Tagebaue zur Vergangenheitsbewältigung – wie am Ostsee bei Cottbus.
Das Erbe der Chemie
Die Mitteldeutschen Chemieparks sind heute wie damals Motor der Region um Bitterfeld und Leuna. In der DDR arbeiteten hier Hunderttausende, heute wird an zukunftsweisenden Technologien geforscht.
Das Erbe des Waldes
Noch immer prägen die Monokulturen der DDR die ostdeutsche Waldlandschaft. In Zeiten des Klimawandels kämpfen Förster und Naturschützer gleichermaßen dafür, den Wald für die Zukunft zu wappnen.

Das Erbe der Mutigen
In der DDR setzten Umweltaktivisten Freiheit und Leben gegen die katastrophale Ökobilanz des Staates und für eine bessere Zukunft aufs Spiel. Heute wächst hier eine neue Generation von Mutigen heran.
Das Erbe des Umbruchs
Umweltschützer waren treibende Kraft der Friedlichen Revolution. Nach dem Fall der Mauer erlischt das Interesse der Ostdeutschen an Umweltthemen jedoch jäh. Wie kommt das?
Nach der Wiedervereinigung erfuhr das Land eine milliardenschwere Erholungskur, die Luft, Wasser und Böden sauberer und so manchen Ort überhaupt erst wieder bewohnbar machte. Das Gebiet des ehemaligen Ostens ist heute – zumindest landschaftlich – grüner denn je. Und doch beschäftigen uns die Folgen der begangenen Umweltsünden bis heute. Fast zwanzig Prozent der Gesamtfläche gelten bis heute als Altlast.